Mittwoch
Die Krauses haben sich tatsächlich aufgerafft und laden Ihren Dart auf, um mal wieder wo anders als am Rottachsee zu segeln. Also auf zum Alpencup an den Gardasee!
Die Anreise zieht sich, aber um fünf vor sechs rauschen wir beim Circolo Vela Arco rein, bringen den Trailer aufs Gelände und treffen einige Dart Segler, die schon länger hier sind.
Den Abend verbringen wir in lustiger Runde im Al Porto bei leckerem Essen und Wein.
Donnerstag
Bei strahlendem Sonnenschein bauen wir in aller Ruhe unser Boot auf, quatschen, treffen alte Bekannte und auch ein paar neue Gesichter und freuen uns auf die Regatta.
Insgesamt sind 27 Boote aus Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und Deutschland am Start.
Um 11:00 Uhr ist die Begrüßung und Steuermannsbesprechung im Club.
13:00 „First Warning Signal“, wir laufen mit dem einschlafenden Nordwind aus und dümpeln Richtung Startboot, wo uns ein „AP“ erwartet. Wir treiben über den See, die Jugend amüsiert sich damit Roberts Dart zu entern und zu kentern. Anschließend ist die „Lila Pause“ dran, wir beobachten alles aus sicherer Entfernung, bis eine schwache Ora einsetzt und wir ca. 15:00 starten.
So schwach wie die Ora ist auch unser erster Start. Wir legen irgendwann um, mühen uns Richtung Galerie hoch, es läuft nicht so richtig, an der Ablauftonne einfach den anderen hinterher.
Im Gate entscheiden wir uns für die linke Seite, aber wirklich toll ist es auch nicht und nach einer mittelprächtigen Wettfahrt kommen wir irgendwo im Mittelfeld ins Ziel, es ist Luft nach oben.
Neuer Start, neues Glück, diesmal kommen wir besser weg und bleiben auch der Galerie fern, das Feld teilt sich, aber wir sind tatsächlich einmal auf der richtigen Seite, halten uns 2 Runden unter den Topten und beschließen kurz vor dem Ziel noch einmal von den anderen weg zu halsen und dann schläft der Wind ein! Die Schweizer Damen gewinnen den Lauf vor Robby und Michi und ITA 8016. Wir haben Glück und treiben etwas schneller als der Rest durchs Gate, aber dann verhungern direkt vor dem Ziel! Gefühlt wenden wir drölfmal und stehen immer wieder im Wind, das nutzen Mike und auch Ruedi Forrer gnadenlos aus und schleichen sich vor uns ins Ziel. Aber Platz 7 ist bei diesem sch…önen Wind ok für uns.
Am Club gibt’s dann erstmal lecker Pasta und als Sylvia, die Club Sekretärin, verkündet, dass wir morgen um 08:30 starten, gibt es Applaus von allen Anwesenden und ich genehmige mir noch einen Teller Pasta, denn der Vento bläst ja ordentlich.
Etwas später erfahren wir, dass doch erst um 12:30 gestartet wird, weil es morgen keinen Vento gibt (?), ungläubige Blicke und Kommentare.
Abends dann noch die DDKV Versammlung.
Freitag
Der Vento, den es heute nicht gibt, pfeift uns ziemlich um die Ohren. Wir bauen in Ruhe auf und kurz bevor wir auslaufen wollen, wird der „AP“ an Land gesetzt, weil der Vento einschläft.
Also wieder warten, dann geht der „AP“ runter, die Darts laufen aus.
Kurz vor halb drei dann der Start zur ersten Wettfahrt des Tages, bei uns wird’s statt einem OCS ein LOL (Last Over the Line), so ein Dart Feld sieht von hinten echt toll aus, die Frage ist, ob man das sehen will. Wir segeln bei wenig Wind unsere 2 Runden talentfrei ab und beenden den Lauf im Mittelfeld.
Eine kurzfristig angesetzte Mannschaftsbesprechung ergab, dass zügigeres Starten von Vorteil wäre, das setzen wir in der zweiten Wettfahrt auch um. Diesmal wieder hoch an die Galerie, läuft, Vorwind ist auch ok, wir kommen als siebte ins Ziel. Bei diesem Wind ein super Ergebnis für uns (ich war nicht einmal im Trapez).
Da wir nun den Vorteil eines zügigen Starts erkannt haben, gehen wir in der dritten Wettfahrt fast perfekt über die Linie, halten uns diesmal auf der linken Seite, es läuft gut, aber gegen die Leichtwind Crews haben wir keine Chance, können aber trotzdem die Wettfahrt als siebte beenden. Wir sind sehr zufrieden mit uns.
Da der Wind weniger wird, erspart uns die Wettfahrtleitung einen vierten Lauf und wir segeln Richtung Club. Da es bis jetzt eine Leichtwind Veranstaltung war, führen Susu und Karin souverän und verdient vor Michi und Andri, Platz drei belegen Astrid und Robby, allen Respekt! Wir sind siebte! Der Start für Samstag wird auf 08:00 Uhr festgesetzt.
Abends gibt es ein leckeres Drei Gänge Menü und anschließend eine Grappa Verkostung, da hier der Grappa nur in homöopathischen Dosen ausgeschenkt wurde, organisiert sich die Jugend ein paar Kisten Bier, Becher und Tischtennisbälle und spielen Rage Cage. Da wir aus dem Alter für Trinkspiele raus sind, und es morgen früh losgeht, verabschieden wir uns zeitig.
Samstag
Um acht Uhr auf dem Wasser ist schon happig, der Wecker klingelt um 05:45 Uhr, nach einem Kaffee und einer Semmel vom Vortag radeln wir gleich im Neopren los. Es ist noch nicht richtig hell, aber hoch die Segel und raus auf den See.
Der Vento bläst ordentlich und die Krauses grinsen, endlich auch Trapezwind für mich und nicht immer kuscheln mit der Mastkugel.
Die Wettfahrt Leitung setzt klare Zeichen und startet mit „U“ und lässt uns gleich mal drei Runden segeln. Es wird pünktlich gestartet und wir kommen prima weg, auf zur Galerie, ein bisschen spät umlegen und mit einem sauberen Anlieger auf die Luvtonne. Die erreichen wir als zweite knapp hinter Christian Brauner, abfallen ist heute spannend, aber es klappt. Unsere Raume ist nicht so schnell, am Wind läuft unsere Kiste aber richtig, nur auf der dritten Runde werden meine Arme lang. Insgesamt können wir den zweiten Platz nicht halten, aber es reicht für einen guten fünften und es macht richtig Spaß.
Für den zweiten Lauf reduziert die Wettfahrtleitung auf zwei Runden. Der Start klappt wieder gut, gleiches Muster schnell am Wind, auf der Raumen zu konservativ, zwei knackige Runden, langsam kommt die Sonne raus, so fühlt sich der Lago richtig gut an. Am Ende sind wir sechste, so kann es weiter gehen.
Tut es aber nicht. Dritte Wettfahrt wieder mit zwei Runden, am Start sind wir zu tief, müssen aufs Pin End hoch pressen und kommen nicht richtig weg. In Lee wendet Christian Brauner, schafft es nicht weit genug abzufallen, und fährt uns in relativ flachem Winkel ins Boot. Es knallt ziemlich heftig, auf den ersten Blick hat es unser Dart ausgehalten, aber Christian muss aufgeben. Der Start ist jetzt ganz hinüber und wir segeln mit Verspätung los, es läuft nicht so richtig, oder wir sind auf der falschen Seite, auf jeden Fall segeln wir völlig hinterher. Dabei sieht man allerdings interessante Dinge, Peter Hebels Dart reckt beide Rümpfe senkrecht in die Luft, als wollte er zur ISS durchstarten. Vielleicht wird die „Lila Pause“ in „Peterchens Mondfahrt“ umgetauft? Am Ende haben wir unseren dritten Streicher.
Die vierte Wettfahrt läuft wieder über drei Runden. Der Start ist ok, aber meine Arme werden immer länger und ich bin froh, dass der Wind nicht mehr ganz so stark ist wie in der dritten Wettfahrt, in der dritten Runde knicken wir dann ein und auf der Raumen gehen uns noch 2 durch und wir werden achte. Durchaus ok, wir sind zufrieden und segeln im „Chill-Mode“ mit viel Traveller zurück, genießen einfach nur den Gardasee.
Kurz vor dem Club segeln wir parallel zu Susu und Karin und Dave, Karins Freund,macht sensationelle Fotos mit der Drohne.
Die Pasta gibt es diesmal erst um 14:00, einfach super, erst jetzt merke ich, dass ich richtig Kohldampf schiebe, gerade noch genug Zeit um schnell zum Wohnmobil zu radeln, umziehen und kaltes Bier holen. Dann gibt’s endlich Pasta und um 14:30 die Siegerehrung.
Michi und Andri haben Ihre Starkwind Qualitäten bewiesen und sind am Samstag vier erste Plätze gefahren, die bis dato führende Damen Crew ist auf Platz 5 zurückgefallen.
1. SUI 6708 Michiel Fehr und Andri Fried
2. ITA 8016 Renato Proli und Alessandro Baldi
3. NED 7989 Gerben und Sylvia ter Avest
4. GER 7875 Florian und Adrian Bleisch
5. SUI 7804 Susu Hefti und Karin Sommer
Nach der Siegerehrung gingen wir daran das Boot zu zerlegen, gemeinsam mit den Hagelsteins, die nicht mit guten Ratsschlägen sparten, uns aber auch aus der drohenden Unterhopfung halfen. Wir haben unsere Boote sicher schon schneller verladen, aber schon lange nicht mehr so eine Gaudi gehabt.
Als die Boote dann endlich verzurrt waren, kamen wir auf dem Rückweg zum WoMo bei Klaus von Weitershausen vorbei, der uns mit einem süffisanten erklärt, dass wir als zweitplazierte Deutsche den Regatta Bericht schreiben müssen. Zun Glück hatte wir noch ein Bier im Kühlschrank
Zum Abschluss haben sich dann fast alle Segler noch einmal im Al Porto getroffen.
Insgesamt eine super Veranstaltung, sowohl auf dem Wasser als auch an Land.
Der Club hat alles hervorragend organisiert und wir haben uns richtig wohl gefühlt, wir kommen wieder!
Für GER 7581 ist die Saison zu Ende….
Bilder – Dart 18 Alpencup 2023 (Cicolo Velo Arco)
Video – Dart 18 Alpencup 2023 (Youtube)
Bis zum nächsten Jahr, Tommy
Dart 7581, die Krause Brothers